Hamster Krankheiten

Diese Seite mit der Übersicht über häufig auftretende Hamster Krankheiten stellt nur Erfahrungen dar und ersetzt in keinem Fall den Gang zum hamstererfahrenen Tierarzt! Seid ihr euch bei einer Diagnose unsicher, holt euch gerne eine zweite Meinung ein. Achtet bei der Auswahl eures Tierarztes darauf, dass er/sie sich mit Exoten auskennt.

Die Gebärmutterentzündung zählt zu den häufigsten Hamster Krankheiten bei weiblichen Tieren. Ungefähr alle vier Tage ist das Hamsterweibchen fruchtbar, weshalb in dieser Zeit bakterielle Erreger besonders leicht in die Gebärmutter eindringen können. Dies führt dann zu Entzündungen.

Doch wie kann man dem entgegen wirken? Leider gar nicht. In so einem Fall ist es einfach Pech. Daher ist es umso wichtiger, die Anzeichen einer Gebärmutterentzündung möglichst früh zu erkennen. Häufig sind Weibchen ab sechs Monaten betroffen, diese Krankheit kann aber auch schon bei jüngeren Tieren auftreten.

Unterschieden wird zwischen einer geschlossenen und offenen Endometritis. Leider fallen bei der geschlossenen Form viele der offensichtlicheren Symptome weg. Meist merkt man nur eine Änderung des Verhaltens, weshalb Verhaltensänderungen also in jedem Fall von einem Tierarzt abgeklärt lassen werden sollte.

Mögliche Symptome offene Endometritis:
  • Hauptmerkmal ist eitriger Ausfluss, manchmal auch mit Blut vermengt. Von diesem Ausfluss geht ein unangenehmer Geruch aus (über mehrere Tage). NICHT zu verwechseln mit dem Brunstsekret (wird alle 4 Tage abgegeben, der Geruch unterscheidet sich aber!)
  • Gewichtsabnahme, Verhaltensänderung
  • Appetitlosigkeit: Kontrolle des Gewichts, Kontrolle des Bunkers (oft wird noch gebunkert, aber nichts davon gefressen)

Bitte beobachtet euer Tier nicht wochenlang. Wenn ihr spürt irgendetwas stimmt nicht, holt euch tierärztliche Hilfe ein. Bitte unbedingt einen hamstererfahrenen Tierarzt aufsuchen. Bei einer geschlossenen Gebärmutterentzündung fallen die meisten Symptome weg, diese erkennt man nur durch eine mögliche Verhaltensänderung.

Behandlungsmethode, die sich bewährt hat (bitte nicht in Eigenregie, sondern immer mit Absprache durch einen Tierarzt!):

  • Mindestens 14 Tage lang Antibiotika (z.B. Baytrill) oral verabreichen
  • Schmerzmittel oral verabreichen
  • Manchmal wird auch Allizin gespritzt – entleert die Gebärmutter
  • bei Bedarf Gebärmutterentfernung durch Operation (nur bei wiederkehrender Entzündung – das Narkoserisiko ist sehr hoch!)
  • Päppeln z.B. mit Fleischbrei + gemahlenen Nüssen + Mehlwürmer bei Gewichtsabnahme
  • In gewohnter Umgebung lassen, Stressvermeidung, Pipiecke öfter säubern

Leider kommt die Gebärmutterentzündung nach erfolgreicher Behandlung nicht selten wieder und daher ist eine Operation oft die einzige endgültige Heilungsmethode. Jedoch ist die Narkose bei Hamstern sehr risikoreich, daher ist ein hamstererfahrener Tierarzt das A und O. Mit ihm/ihr könnt ihr abwägen und so das Leben eurer Fellnase retten. Bitte handelt in diesem Fall schnell und achtet darauf, dass euer Hamster immer ein Fettdepot hat, um in schlechten Zeiten davon zehren zu können.

Euer Hamster verliert Fell und/oder kratzt sich ständig, reagiert teilweise auch gereizter als normalerweise? Es gibt eine Unzahl an möglichen Krankheiten, die solche Symptome aufweisen. Hier ein paar häufig vorkommende Beispiele:

  • Milben (Rattenmilbe, Vogelmilbe, etc. ): Hamster kratzt sich ständig, Haarausfall besonders im Nacken-/Kopf-/Rückenbereich, Milben im Hamsterheim (Kopf und Körper verschmolzen, 8 Beine), teilweise auf andere Tiere/Menschen übertragbar! (Achtung: Verwechslungsgefahr mit Staubläusen bei Hamstern ohne die aufgezählten Symptome!)
  • Demodex: Milbe die unter der Haut lebt, nicht mit bloßem Auge zu erkennen, Behandlungsmethode unterscheidet sich von der Vogelmilbe/Rattenmilbe
  • Pilz: Erkennbar an Krusten auf der Haut, kahle Stellen, ansteckend!
  • Hormonelle Störung: Besonders bei Weibchen nach z.b. Operationen
  • Cushing Syndrom: Eher selten bei Hamstern, ledrige Haut, Haut verfärbt sich schwarz, Fellverlust um die Duftdrüsen und die Beine

Der Fellverlust/Juckreiz kann aber auch eine andere Ursache haben. Daher ist es wichtig einen hamstererfahrenen Tierarzt aufzusuchen, der eine Diagnose stellt, damit die Behandlung rasch beginnen kann. Hamsterforen, Hamstergruppen oder das Internet ersetzen KEINEN guten Tierarzt, bitte reagiert schnell und erspart eurem Hamster langanhaltendes Leiden.

Staubläuse gehören zu den harmlosen Krabblern, die in Hamstergehegen zu finden sind. Sie sind 0,5-1mm groß, hellbraun bis dunkelbraun, mit einem klar abgetrennten Kopf und Fühlern. Sie überleben nur in feuchten, warmen Gebieten, daher sammeln sie sich um den Wassernapf und die Pipiecken. Bei Staubläusen ist kein Tierarztbesuch mit dem Hamster notwendig!

Tierchen im Gehege sollten jedoch immer professionell bestimmt werden.

Staublaus

Hamster sehen zwar sehr schlecht, doch ihr Geruchssinn ist ausgezeichnet! Die sogenannten Duftdrüsen in der Haut geben Duftstoffe ab, mit denen Hamster ihr Revier markieren. So halten sie Artgenossen fern und können sich selbst besser orientieren. Menschen können diese Gerüche nicht wahrnehmen, doch für den Hamster sind sie sehr wichtig.

Daher darf ein artgerechtes Gehege nur bei Krankheit, Parasitenbefall oder nach dem Tod eines Hamsters komplett gereinigt werden.

Jede Hamsterart besitzt mehrere Duftdrüsen, nicht alle kann man erkennen. Mittelhamster und chinesische Streifenhamster haben an ihren Flanken (Hüften) schwarze Talgdrüsen. Sie sind gut sichtbar, da auf ihnen kein Fell wächst und sehen aus wie dunkle Leberflecke. Vor dem Markieren putzen die Hamster ihre Duftdrüsen mit den Pfoten und reiben sich dann mit den Flanken an neuen Gegenständen.

Zwerghamster haben hingegen eine Duftdrüse am Bauch, die sogenannte Ventraldrüse. Bei Männchen ist diese Drüse oft sehr gut sichtbar und das Fell rund um die Drüse kann gelblich verfärbt sein.

Hat ein Hamster gerade sein Revier markiert, kann das Fell um die Drüse ein wenig nass aussehen.

Bilden sich jedoch Krusten, sollte man vorsichtshalber einen Tierarzt aufsuchen, um eine Entzündung auszuschließen.

Der Vorteil von Augenerkrankungen ist, dass diese im Gegensatz zu vielen anderen Hamster Krankheiten recht einfach zu bemerken sind. Sollte dir beim regelmäßigen Gesundheitscheck auffallen, dass die Augenpartie rot oder geschwollen aussieht, der Hamster oft blinzelt oder das Auge verklebt oder trüb ist, sollte ein hamstererfahrener Tierarzt aufgesucht werden, um die Ursache genau bestimmen zu lassen.
Die Bandbreite reicht von einer einfachen Reizung des Auges durch Streu oder Sand bis zu einer Entzündung. Bei jeder Untersuchung sollten auch die Backentaschen und Zähne kontrolliert werden, denn oft haben Augenerkrankungen dort ihre Ursache. Wenn der Hamster eine Backentaschenentzündung oder Zahnfehlstellung hat, kann sich das auf die Augen auswirken.

Als Erste-Hilfe-Maßnahme können dem Hamster reine Kochsalzaugentropfen oder Tropfen mit dem beruhigenden Inhaltsstoff Echinacea verabreicht werden, um die Reizung etwas zu lindern. Bei verklebten Augen kann man mit einem Kosmetiktuch, welches mit lauwarmem Wasser befeuchtet wurde, sanft über das betroffene Auge streichen. Diese Maßnahmen ersetzen aber unter keinen Umständen den möglichst raschen Tierarztbesuch. Nur dieser kann feststellen, welche Behandlung notwendig ist, um dem Hamster zu helfen. Sollte es sich um eine Augenentzündung handeln, werden meist Augentropfen oder -salben verschrieben. Diese müssen über einen längeren Zeitraum regelmäßig verabreicht werden. Es empfiehlt sich das Sandbad für die Behandlungsdauer aus dem Gehege zu entfernen.

Text in Arbeit.